Agile Leadership: Methoden zum Wissensaufbau in agilen Teams

Geschrieben von Hans-Christian Pahlig | 15. Februar 2023
Eine Frau vor einer Tafel mit verbundenen Punkten, die für agile Leadership stehen

Erfahrungen aus 10 Jahren Führung in Agilen Teams

In unserer Wissensgesellschaft ist Wissen ein erfolgskritischer Produktionsfaktor. In diesem Artikel geht es um die Erfahrungen, die ich mit Methoden des Wissensmanagements beim Aufbau von Wissen in agilen Softwareentwicklungs- und Operations-Teams gemacht habe.

Produkt und Projektziele

Der erste Aspekt ist, die Ziele des Produktes oder Projektes zu verstehen. Genau genommen ist das nicht unbedingt notwendig. Engineers können fast immer selbst dann einen produktiven Beitrag leisten, wenn sie keinen umfassenden Einblick in das Produkt, Geschäftsmodell oder Ziele erhalten. Es zeigt jedoch Agile Leadership, die Zeit und Energie zu investieren, möglichst dem ganzen agilen Team die Hintergründe, das “Warum” zu erläutern. In jedem Sprint und an praktisch jedem Tag sind technologische Entscheidungen zu treffen. Mit dem Wissen über die Ziele der Entwicklung oder des Betriebes fallen diese Entscheidungen leichter und sind seltener falsch. Aus Fundus der Methoden im Wissensmanagement haben sich die Folgenden bewährt:
  • Die Einarbeitung passiert mit Onboarding-Meetings und mit technischer Unterstützung durch Lernmanagement-Systeme (LMS).
  • Gute LMS bieten Unterstützung für animierte und interaktive Formate wie zum Beispiel Erklärvideos.
  • Gute Lernvideos schaffen es, in kurzer Laufzeit, die Kernidee eines Themas auf den Punkt zu bringen und unterstützen so im Agilen Team den Aufbau von Verständnis für das Produktziel.
  • Oft kann das Erklärvideo durch interaktive Elemente unterstützt werden. Gamification oder kleine Quizzes verbessern den Lernerfolg.

Entwicklungsumgebung und Developer Experience

Der zweite Aspekt ist, technologisch anzukommen: notwendige Accounts und Zugänge müssen angelegt werden, lokale Entwicklungsumgebung, Coding Standards, Tooling sind bereitzustellen und einzurichten.
  • Es ist wichtig, um neuen Mitgliedern des agilen Teams den technischen Einstieg zu erleichtern.
  • Wikis sind ein klassisches Wissensmanagement- Werkzeug im Unternehmen. Entwicklungssysteme und Tooling verändern sich nicht im Wochentakt. Wikis sind gut für diese statischen Informationen geeignet. Aber Vorsicht: Nicht alles Wissen lässt sich in Wikis erfassen.
  • Wikis werden besser, wenn sie mit Erklärvideos ergänzt werden. How-Tos und Walk-Throughs durch das Produkt lassen sich in Webinar-Form z.B. mit Loom produzieren. Aber Vorsicht: niemand schaut sich eine halbe Stunde Screenshots und Klickpfade an. Abwechslung funktioniert besser: ein kurzes, selbst produziertes Erklärvideo erklärt die generellen technischen Konzepte. Fakten im Wiki und dreiminütige Walkthroughs ergänzen und vertiefen das Wissen.
  • Weiterbildung

    Eine Hand, die ein Stück Erde hält, aus dem ein grüner Pfeil wächst
    Nachdem man im Team angekommen ist, ist die Weiterbildung der dritte Aspekt des Wissenserwerbs. Viel passiert “on the Job”: Das agile Team probiert neue Technologien aus, Blog-Artikel geben Inspiration, Stack Overflow beantwortet grundsätzliche technische Fragen. In der Welt des kurzlebigen IT-Wissens ist ständige Weiterbildung ein Muss.
    Gute Weiterbildungsprogramme müssen geplant werden.

  • Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind im Unternehmen vorhanden?
  • Welche Skills werden häufig nachgefragt – und können nicht beantwortet werden?
  • Welches Wissen wird in Zukunft benötigt?
  • 8Buddy gibt hier wertvolle Unterstützung. Damit lassen sich Weiterbildungsprogramme strategisch planen und Synergien nutzen. Wenn der Schulungsplan steht, geht es um die Formate. Für generelle Themen wie Compliance, Datenschutz, Zertifizierungen habe ich gute Erfahrungen mit firmeninternen LMS, unterstützt durch (interaktive) Erklärvideos gemacht.
    Das Lernen per Video hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich verbreitet. Udemy und andere Plattformen bieten eine große Menge guter Lerninhalte. Die besten Kurse sind die, in denen der Trainer am Anfang einer Session per Erklärvideo einen Überblick über die Inhalte gibt, um dann erst in die Details einzusteigen.
    Und, last not least: Wenn sich – zum Beispiel mit 8Buddy – genügend Teilnehmer aus dem Unternehmen für eine Inhouse-Schulung in Präsenz finden, lohnt es sich, einen Trainer in die Firma einzuladen. Wenn wir das gemacht haben, waren die Teilnehmer aus meinen agilen Teams immer begeistert.

    Fazit

    Das agile Team über Produkt- und Projektziele, Geschäftsmodelle und Erfolgsfaktoren zu informieren ist eine gute und funktionierende Methode, tägliche Entscheidungen in der Entwicklung leichter und weniger fehleranfällig zu machen. Onboardings, unterstützt durch ein LMS mit interaktiven Formaten wie Erklärvideos mit kurzer Laufzeit, sind gute Methoden zum Wissensaufbau. Developer Experience ist ein wichtiger Faktor für Produktivität und Wohlbefinden neuer Teammitglieder. Wikis mit statischen Informationen zu Tooling, Coding Standards, Hinweisen zur Entwicklungsumgebung unterstützen dabei, schnell einen Beitrag leisten zu können. Weiterbildungspläne lassen sich am besten auf der Basis eines strategischen Kompetenzmanagements aufbauen. 8Buddy hilft dabei. Lernen per Video und Schulungen, bei ausreichender Teilnehmerzahl auch in house, lassen sich so auf den optimalen Wissensaufbau ausrichten.

    Autor's Bio

    Hans-Christian Pahlig ist studierter Mathematiker, versierter IT-Fachmann und Agile Coach und hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Aufbau und der Leitung von Software-Entwicklungsteams. Er berät Geschäftsführer, Fachabteilungen und Entwicklungsteams zu Fragestellungen in Software- und Cloud-Architekturen, DevOps, Software-Frameworks und Agilen Methoden im Sinne schlanker und moderner Prozesse.

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