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Ein Gehirn umgeben von Sternen.

Wie du effektives Erklären mit Design Thinking verknüpfst

Designer lösen komplexe Probleme und finden innovative Antworten. Design Thinking ist die Methode, zu denken wie ein Designer. Also, wie geht das und warum ist es auch für Nicht-Designer so nützlich?

Designer gehen gezielt auf die Bedürfnisse der Menschen ein indem sie sich in deren Situation einfühlen, bevor sie Objekte entwerfen. Dafür definieren sie zunächst das Problem, bevor sie mit der Suche nach einer Lösung beginnen, die den Anforderungen der Betroffenen entspricht.

Dieses Vorgehen unterstützt auch das effiziente Erklären. So kann Design Thinking dabei helfen, neue, effektivere Wege zu finden, um Themenfelder zu erklären und die Wirksamkeit der Erklärungen zu steigern. Denn eine effektive Erklärung involviert den Rezipienten und bemüht sich um dessen Verständnis. Das gilt überall, egal ob in einer Unterrichtssituation, einem Executive Meeting oder einer Produktpräsentation. Mit der Fähigkeit, effektiv zu erklären sorgst du dafür, dass deine Botschaft bei ihrer Zielgruppe ankommt.

 

 

Phasen des Design Thinking Prozesses

1. Empathie

Die erste Phase im Prozess des Design Thinking fokussiert das Einfühlungsvermögen. Dafür befragt der Designer die Betroffenen, um ein umfassendes Verständnis für das Problem zu bekommen. Er versucht ein ehrliches Verständnis aufzubauen und vermeidet es, Vorannahmen zu treffen und sammelt nüchtern und kommentarlos Perspektiven und Aussagen der Betroffenen.

Um gut erklären zu können, solltest du deine Zielgruppe gut kennen. Vermeide es, von deinem eigenen Vorwissen auf das deines Publikums zu schließen. Genau wie der Designer, der sich in das Thema einfühlt, muss sich auch der Erklärende in mögliche Schwierigkeiten seiner Zuschauer einfühlen. Passe die Erklärung an den Wissensstand deines Publikums an: Sie sollte weder zu komplex noch zu einfach sein.

 

2. Probleme definieren

In der zweiten Phase definiert der Designer das Problem und umgrenzt es so klar wie möglich. Dann beginnt er damit, erste Ideen und Lösungen zu entwerfen. Auch eine Erklärung lässt sich am besten finden, wenn das ihr zugrundeliegende Problem identifiziert wurde. Um die Verständnislücken oder Probleme deiner Zielgruppe zu erfahren, empfiehlt es sich, sie zu befragen. Dabei geht es nicht allein darum, was dein Publikum bereits weiß, sondern auch darum, was es darüber hinaus wissen muss.

 

3. Ideenfindung

The profile view of an upper body of a man with his hand raised and an exclamation mark in front of his face.In der dritten Phase geht es um das Finden von Ideen. Dafür kreiert der Designer so viele Lösungsansätze wie möglich. Dazu nutzt er Methoden der Ideenfindung wie Brainstorming, Mind-Mapping oder Rollenspiele. Die dabei gefundenen Ideen verfeinert er dann und grenzt sie hinsichtlich ihrer Machbarkeit ein.
Bezogen auf effektive Erklärungen gibt es eine Vielzahl von stärkenden Elementen, die du in der Ideenfindungsphase entwickeln kannst. Auch hier geht es wieder darum, den Weg zu finden, der am besten zu deiner Zielgruppe passt:
– Sprich dein Publikum mit Humor an und sorge für Unterhaltung!
– Die Anwendung von Storytelling weckt Interesse, unterstreicht die Bedeutung deines Erklärvideos und schafft Empathie.
– Analogien, Metaphern, Vergleiche und Bilder eignen sich dazu, Informationen gezielt zu verdeutlichen.
– Füge Zeichen, Infografiken, Videos oder Diagramme ein.

 

4. Prototyp

In der vierten Phase des Design Thinking stehen die Ideen und Entwürfe auf dem Prüfstand. Die Designer untersuchen ihre Lösungsansätze und versuchen, Einschränkungen oder Mängel zu identifizieren. Im Rahmen dieses Prozesses, erstellen sie erste Prototypen, und definieren die dafür zugrunde liegende Idee entweder als gut oder verwerfen sie, verbessern oder gestalten sie neu. Die Wirksamkeit von Erklärungen kann auf ähnliche Weise erforscht werden. Befrage dein Publikum, um zu testen, welcher Erklär-Stil sich für deine Zielgruppe am besten eignet. Aus der Befragung entsteht außerdem der Input, den du brauchst, um entscheidende Änderungen an deinem Erklärkonzept vorzunehmen.

 

5. Testen

Die fünfte Phase besteht aus Testläufen, die zusätzliche Erkenntnisse zur Verbesserung der Idee oder des Produkts liefern. Design Thinking verläuft nicht zwangsläufig linear. Umdenken, Neudefineiren und die wiederholte Ideenfindung gehören zum Prozess. Auch dein Erklärkonzept profitiert von einer Testphase. Das darin enthaltene, zu vermittelnde Wissen muss beurteilt werden, um festzustellen, ob das Erklärkonzept Erfolg haben kann. Nur wenn die Zielgruppe ausreichend berücksichtigt und involviert ist und ihre Verständnislücken geschlossen sind, ist die Erklärung effektiv. Wie Designer-Produkte lassen sich auch Erklärungen immer wieder aufpolieren und verbessern.

 

Der Sinn von Design Thinking liegt darin, Ergebnisse durch die frühe Analyse der Bedürfnisse der Zielgruppe zu verbessern. Das ist auch der Kern jeder guten Erklärung. Hat ein Designer das grundlegende Problem entschlüsselt, bietet er nicht sofort “die eine Lösung” an. Stattdessen sammelt er zunächst eine Vielzahl möglicher Lösungen und wiegt diese gegeneinander ab. Das lässt sich auch auf gute Erklärungen übertragen: Vergleiche die verschiedenen Wege, deine Inhalte zu erklären, um den zu finden, der die Bedürfnisse deiner Zielgruppe optimal erfüllt. Mit Design Thinking gestaltest du deine Erklärungen so, dass sie wirklich effektiv sind. Viel Spaß dabei!