Einfachheit bedeutet, alles Überflüssige wegzulassen. Eine schlichte Wahrheit – mit weitreichenden Folgen, besonders für Unternehmen. Unsere Erklärexperten weisen Sie hier in die Kunst der Einfachheit ein und teilen ihre Erfahrungen mit Ihnen. Willkommen zum simpleshow Themen-Special “simplicity”!
Jeden Tag brandet eine Datenflut an die Dämme unserer Wahrnehmung: 105.000 Wörter erreichen uns täglich und etwa 34 Gigabyte Daten wollen von uns pro Tag gefiltert werden. Doch es braucht keine Zahlen, um die Komplexität der modernen Lebens- und Kommunikationswelt zu vermitteln. Denn die meisten Menschen sind inzwischen ein Leben gewohnt, in dem Kommunikation immer und überall auf zahlreichen Kanälen parallel verläuft. In dem Informationen nicht nur jederzeit zugänglich sind, sondern durch Feeds, Status-Updates oder Notifications auch ständig daran erinnern.
Wir haben gelernt, uns im ständigen Überangebot der Inhalte zu bewegen, indem wir blitzschnell vorsortieren. Nur was uns zugänglich und ansprechend erscheint, hat überhaupt eine Chance im Wettkampf um unsere kostbare Aufmerksamkeit – Einfachheit siegt!
Das gilt für die Präsentation von Produkten und Dienstleistungen genauso wie für Schulungen oder die Information von Mitarbeitern. Überall wo eine Botschaft eine Zielgruppe erreichen soll, bilden Klarheit und Zugänglichkeit den Schlüssel zum Erfolg. Was auf den ersten Blick selbstverständlich scheint, lässt sich dabei keineswegs so einfach umsetzen, wie man denken würde.
In der Geschäftswelt entscheidet häufig zuerst die Kommunikation über den Erfolg – von Projekten, Teams, Produkten und ganzen Unternehmen. Wo wir im Alltag unzähligen Inhalten und Medien ausgesetzt sind, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen, machen einfache und klare Formulierungen den Unterschied. Und das nicht nur in großen Produktpräsentationen und Keynotes, sondern auch in E-Mails, Memos und Kurznachrichten.
Sie möchten wissen, wie Sie Ihre tägliche Business-Kommunikation vereinfachen können? Unser interaktives Wort-Spiel zur einfachen Sprache zeigt Ihnen genau das. Klicken Sie sich einfach durch. Viel Spaß!
Kennen Sie das? Sie sitzen beim Mittagessen mit Kollegen und unterhalten sich entspannt, als ein Thema zur Sprache kommt, für das Sie der Experte sind. Plötzlich verändern sich Ihr Tonfall und Ihre Wortwahl. Sie benutzen mehr Fremdworte, machen längere Sätze und drücken sich eher im Passiv aus, als aktive Sätze zu wählen. Warum? Weil Sie gelernt haben, dass Experten so sprechen.
In einer Umfrage unter Studenten der Stanford University gab die Mehrzahl an, Begriffe in ihren wissenschaftlichen Arbeiten nachträglich zu ändern, um dank komplizierter Sprache intelligenter zu wirken. Und schon ist der Teufelskreis der unnötigen Kompliziertheit komplett. Aber muss das so sein?
Wie es besser geht zeigen die Größen der Tech-Industrie. Eine Studie, die die Reden von Steve Jobs, Bill Gates und Michael Dell auswertete, kam zu dem Ergebnis, dass jeder der drei starken Redner Formulierungen unterhalb des üblichen Hochschul-
Niveaus verwendete. Demnach sprach Bill Gates etwa auf dem Kompliziertheits-Level eines amerikanischen Zehntklässlers, Dell auf dem eines Neuntklässlers und Jobs – der gemeinhin als einer der besten Redner der jüngeren Vergangenheit gilt – wählte sogar eine Sprache, die der eines Fünftklässlers entsprach. Das Ergebnis der Studie: Je einfacher die Sprache eines Redners, desto wirkungsvoller wurde seine Rede vom Publikum empfunden.
Neben der Ent-Komplizierung der Sprache, schwören unsere Erklärexperten auf ein Werkzeug der Vereinfachung, das seit Menschengedenken verwendet wird, um direkt, schnell und einfach zu kommunizieren: Bilder. Denn nichts vermittelt komplexe Zusammenhänge so effizient wie eine gut gewählte Visualisierung.
Wir erfassen den Inhalt von Bildern 60.000 mal schneller als Text. Und behalten das Gesehene anschließend auch deutlich besser im Gedächtnis. So erinnern wir uns an etwa 80% dessen, was wir in bildlicher Form erfasst haben, können aber nur etwa 20% der Inhalte später wieder abrufen, die wir nur gelesen haben.
Meine Erfahrung als Konzepterin hat mir gezeigt, wie wichtig Bilder für die Vereinfachung von Inhalten sind. Daher: Seien Sie sich über die Macht der Bilder bewusst. Denn sie verstärken Botschaften und verankern sie in den Köpfen der Zielgruppe. Dabei kommt es nicht nur auf die Wahl des richtigen Bildes an, sondern auch auf die Anordnung von Bildern. Während der Visualisierung stelle ich mir z.B. folgende Fragen:
Als Faustregel gilt für jede Vereinfachung, auch für die mit Bildern: So einfach wie möglich – so komplex wie nötig.
– Nadja Rußig, Team Lead Conception und Training Manager
Mein Rat für Sie betrifft den Textfluss: Ihr Text spricht den Leser mehr an, wenn ein roter Faden ihn durchzieht, der den Zuschauer führt. Am flüssigsten liest sich ein Text,in dem sich jeder Satz aus dem vorangegangen zu ergeben scheint.
Dabei helfen Wörter wie „so“, „deshalb“, „daher“, „weil“, „da“, „damit“, „für“, „denn“ und – wenn es nicht anders geht – auch mal „um…zu“. Denn mit ihnen lassen sich Übergänge, Bezüge und Zusammenhänge stricken.
Aber auch zeitliche Verknüpfungen wie „nun“, „dann“ oder „jetzt“, helfen dabei; etwa um Prozesse oder Abfolgen zu erklären.
Ich empfehle Ihnen, jeden wichtigen Text am Ende des Schreibprozesses noch einmal gegenzulesen und dabei besonders auf die kausalen Verknüpfungen und Übergänge zwischen Sätzen und Abschnitten zu achten.
– Viktoria Koleva, Content Marketing Manager
Das ist mein Konzeptions-Tipp: Beim Schreiben vermeide ich lange Sätze und Füllwörter, denn verschachtelte Nebensätze sind schlecht zu verstehen. Und auch viele Adverbien (“extrem”, “sehr”, “unglaublich”…) sind oft überflüssig. Bin ich mit dem Skript fertig, lese ich mir meinen Text mehrmals laut vor und achte darauf, dass der Sprachfluss stimmt. So fallen sperrige Formulierungen schnell auf.
– Oliver Hillenbrand, Concept Writer
Hier meine Empfehlung – und die hilft nicht nur bei der Vereinfachung: Versuchen Sie, sich in Ihre Zielgruppe hineinzuversetzen!
Stellen Sie sich dafür ein paar simple Fragen: Wer sind Ihre Zuschauer? Wie alt sind sie?
Welche Position haben sie und was wissen sie bereits über das Thema Ihres Textes?
Haben Sie Ihre Zielgruppe gut vor Augen und ein klares Gefühl für sie, überlegen Sie, auf welchem Weg Sie Ihre Leser am besten erreichen können. So bekommen die Rezipienten genau die Informationen, die sie brauchen und Ihre Botschaft kommt garantiert an!
– Ineke Methner, Marketing Manager
Die Welt tendiert mit zunehmender Komplexität in immer mehr Bereichen Richtung “VUCA”. Unternehmen, die unter diesen Umständen erfolgreich sein wollen, kommen um das Thema Einfachheit nicht mehr herum. Steigen Sie noch tiefer in das spannende Thema der Vereinfachung im Business-Kontext ein und laden Sie sich unser informatives Whitepaper herunter.
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