Wie Videos Blended Learning stärken

Videos und Blended Learning – ein gutes Team

Klassen, die auf verschiedene Medien setzen, sind in der Hochschulbildung populärer denn je. Immer mehr Pädagogen sind im digitalen Zeitalter vom zunehmenden Einsatz von Blended Learning, also dem Mix aus Lernformen, in der schulischen Bildung überzeugt.

Die Generation Z ist bereits in frühen Lebensjahren mit Technologie vertrauter als manch ein Millennial. Deswegen sind Bildungseinrichtungen, die mit der Zeit gehen und Blended Learning einsetzen, in der Tat sinnvoll. Forscher prognostizieren, dass der globale E-Learning-Markt mit einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 18% ansteigt. Es sollen 50% aller Klassen online gehostet werden. Die Frage lautet nun: Inwiefern pushen Videos Blended Learning? Und was sind konkrete Einsatzgebiete für Videos beim Blended Learning?

Beginnen wir damit: Die Bildungstechnologie wurde über Jahre ein immer stärkeres Element in der Wissensvermittlung. Die beliebtestens Medien von Schülern sind Spiele und Videos. Auf beides können sie leicht über Smartphones, Tablets, Computer und Fernseher zugreifen. Das Einbinden dieser Medien als Lernmittel in Schulen erweist sich bei den Schülern als beliebt und effizienz, gerade wenn es sich um Videos handelt.

Wieso stärken Videos Blended Learning?

Das Besondere an Erklärvideos ist, dass sie sich an die unterschiedlichsten Lernstile richten – und das ist wichtig beim Blended Learning. Am prägnantestens richten sie sich an das visuelle Lernen, sprechen gleichzeitig die Tonebene effektvoll an und arbeiten mit Abstraktionen. Am bedeutendsten ist, dass Erklärvideos nachvollziehbar sind und sich auf konkrete Situationen beziehen, in die sich die Lernenden hineinversetzen können. Darüber hinaus kombinieren die Schüler beim Erstellen oder Ansehen eines Videos nicht nur Lernstile, sondern beanspruchen gleichzeitig die linke und die rechte Hemisphäre ihres Gehirns. Dies tun sie, da sie ihr Gehirn sowohl kreativ fordern, als auch Fakten abspeichern und lernen.

Das Verknüpfen von Kreativität und Informationen in einem Video sorgt dafür, dass der Zuschauer sich die Infromationen des Videos besser einprägt. Der Picture-Superiority-Effekt (Bildüberlegenheitseffekt) besagt, dass Bilder dem menschlichen Gedächtnis länger in Erinnerung bleiben, da es sie auf einer höheren Ebene als Text verarbeitet. Studien zeigen, dass dieser Effekt gleichzeitig zur assoziativen Erkennung beiträgt. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass das Verwenden von Bildern dem menschlichen Gedächtnis den Rückgriff auf Informationen erleichtert, da es den Inhalt einfacher und schneller dekodiert.

Ein weiterer Vorteil des Picture-Superiority-Effekts und der assoziativen Erkennung ist folgender: Der Mensch verarbeitet Bilder 60.000 Mal schneller als Wörter. Studien zeigen, dass Schüler Informationen leichter durch das Anschauen von Videos aufnehmen. Sie bevorzugen Videoinhalte gegenüber Lehrbüchern oder PowerPoints. Ein Pluspunkt für den Einsatz von Videos im Blended Learning.

Videos entsprechen der heutigen geschätzten Aufmerksamkeitsspanne. Meist entscheidet der Zuschauer bereits nach der ersten Minute, ob der Inhalt es wert ist, gelesen oder angesehen zu werden, oder ob die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wird. Ein kurzes Einführungsvideo, in dem du die Grundlagen eines Themas erläuterst, zieht die Aufmerksamkeit eines Lernenden innerhalb weniger Sekunden auf sich, vereinfacht die Informationen und bricht das Thema auf den Kern herunter.

Wie setzt du Videos am besten für Blended Learning ein?

Das Anpassen vom traditionellen Lehren und Lernen zu einem vielseitigen und modernen Unterrichtsansatz, wie dem Blended Learning ist einfach, wenn die richtigen Werkzeuge zur Verfügung stehen. Suche und Poste über Video-Hosting-Sites wie YouTube, Wistia und Vimeo auf einfachem Weg genau die Videoinhalte, die du für den Unterricht brauchst. Online-Lernakademien wie die Khan Academy bieten eine große Auswahl an Inhalten für Pädagogen an Schulen.

Die Fülle an lehrreichen Videoinhalten in den Tiefen des Internets sind hilfreich aber auch überwältigend. Eine Alternative ist es, die Videos selbst zu kreieren, wenn maßgeschneiderte Inhalte erforderlich sind. Die Software zum Erstellen von eigenen Erklärvideos ist online für Lehrer und Schüler verfügbar. Entwickeln Schüler eigene Videos, erweitert das nicht allein ihre Bandbreite an Lernmethoden, sondern fördert kritisches Denken, unterstützt ihre Zusammenarbeit und verbindet.

Lehrer können Videos im Rahmen ihrer Unterrichtspläne verwenden, in Form von Videoanalysen einsetzen, sie als Gruppenprojektarbeit im Unterricht oder als Hausaufgabe erstellen lassen. Das sind nur einige Beispiele. Hier eine Liste mit weiteren Ideen zur Verwendung von Videos beim Blended Learning:

Videos als Teil des Unterrichtsplans

• Frische deine PowerPoints mit Videos auf, um sie attraktiver zu machen

• Nutze sie um in ein Thema einzuführen.

• Erstelle eine Zusammenfassung des Themas als Résumé’ in Form eines Erklärvideos.

• Beginne eine Lektion mit einem lehrreichen oder inspirierenden Video.

• Erstelle ein Video mit einem DIY-Videoerstellungs-Tool, um den Schülern zu zeigen, wie es dazu beiträgt, mehrere Fertigkeiten und die verschiedenen Teile des Gehirns einzusetzen.

• Setze die Videokreation als Gruppenprojekt im Unterricht ein, damit die Schüler Zusammenarbeit mit kreativen und intellektueller Arbeit verknüpfen.

 

Videoerstellung und Videorezeption als Teil der Hausaufgaben

• Die Schüler verbessern ihre Schreibfähigkeiten, indem sie die Kernbotschaften eines komplexen Themas auf den Punkt bringen, um ein Erklärvideo zu entwickeln.

• Lernende können Videos als Informationsquellen für Forschungsprojekte nutzen.

• Je nach Bildungsstand können Schüler Videobuchberichte oder Laborberichte erstellen, sowie historische Ereignisse zusammenfassen.

• Fördere autonomes Lernen und Eigenverantwortlichkeit im Sinne des
Umgekehrten Klassenzimmers, indem Schüler Videoprojekte umgesetzten.

• Gebe die Videorezeption als E-Learning Hausaufgabe zur Vorbereitung auf den Unterricht auf.

Video ist das Medium der Gegenwart und der Zukunft. Die Möglichkeiten zur Verwendung der Videotechnologie beim Blended Learning ist grenzenlos!