Die Magie der Reduktion – mach es einfach!
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann. Antoine de Saint-Exupéry
Simplifizieren macht vieles einfacher und gibt uns das Gefühl alles im Blick zu haben. In einer immer komplexer werdenden Welt wie der unseren ist Reduktion und Abstraktion aber nicht nur ein Bonus, sondern absolut notwendig, um einer Reizüberflutung vorzubeugen.
Effektiver Energieverbrauch – Was macht unser Gehirn effektiv?
Werfen wir einen Blick auf die Leistungen des Gehirns. Der “Denkpalast” leistet Beeindruckendes. Doch obwohl unser Gehirn nur 2% unseres Gesamtgewichts einnimmt, verbraucht es umso mehr, nämlich 20% unserer Energie. (vgl. Häusel 2004, S. 82). Der Körper denkt effektiv. Deshalb versucht auch die Powermaschine Gehirn so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Jeder einzelne Reiz wird auf die einfachsten Muster hin analysiert und kategorisiert.
Hilfreich dabei ist die Zentralreduktion. Dabei gilt die zentralste Variable eines Reizes als Nummer eins. Die anderen werden untergeordnet (vgl. Schoof/ Binder 2017, S. 33). Das ist wichtig in einer so lebendigen Welt.
Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einer Straßenkreuzung mit viel Verkehr. Es ist laut, unübersichtlich und die Leute sind hektisch. Ihr Gehirn kann trotz alledem Ihre Konzentration auf die Fußgängerampel lenken. Es versteht das Symbol der Ampel und die Farbe Grün als Hinweis gehen zu können. Dabei denken Sie nicht über all die Facetten einer Ampel, die Konstruktion der Halterung oder die Zusammensetzung der Farbe Grün nach. Das Gehirn reduziert die registrierten Variablen auf die wichtigsten. Eben die, die Sie in dem Moment nutzen: Eine grüne Ampel und nach rechts und links zu schauen. Das Zulassen der Reizüberflutung wäre hier sogar lebensgefährlich. Aber durch die Raffinesse Ihres Gehirns kommen Sie sicher über die Straße.
Hohe Komplexität macht Angst – deshalb ist Reduktion gefragt
Das Gehirn ist nicht nur angehalten Energie zu sparen, sondern evolutionsbedingt auch Angst zu vermeiden. Angst bedeutet Stress und das hindert uns daran die Konzentration zu halten und kreative Lösungen zu finden. Wir Menschen müssen uns Veränderungen und neuen Situationen gewachsen fühlen um keine Angst zu entwickeln. Komplexität erschwert dies. Konkrete Lösungen oder das Runterbrechen auf Kernprobleme kann dabei helfen diese Angst zu umgehen. Kleine Schritte sind einfacher und weniger furchteinflößend!
‚516 : 4‘ Schauen wir beispielsweise auf diese Kopfrechenaufgabe, bekommen die meisten Schweißausbrüche. Doch die Simplifikation und Aufteilung in Häppchen, wie auch im Micro Leanring üblich, kann dabei helfen Lösungswege sofort wieder zu erkennen.
‚500:4‘ plus ‚16:4‘ sind ‚125 + 4‘ also ‚129‘. So gehen wir ohne Angst durch die Aufgabe.
Umso wohler fühlen wir uns, wenn Situationen übersichtlich bleiben. Dass dies auch optisch und strukturell entscheidend ist, beweisen grafische Erfolgsrezepte von Firmen wie Apple. Schlicht und nutzerorientiert arbeiten sie mit Reduktion und der Einbindung vertrauter Symbole. Wie wir bei simpleshow die Macht der Symbole nutzen erfahren Sie hier.
Simpel ist schlau
Durch eine Studie zum menschlichen Gehirn haben die Neurowissenschaftler Erhan Genç und Christoph Fraenz eine überraschende Entdeckung gemacht. Nicht die Größe einer Vernetzung der Nervenzellen der Großhirnrinde macht einen intelligenten Menschen aus, sondern das Gegenteil ist der Fall: Eine schmale, aber effiziente Vernetzung ist Ausdruck von Intelligenz. (Zeitschrift „Nature Communications“, zitiert 16.5.2018 Hamburger Abendblatt / 2018 Zeitungsgruppe Hamburg GmbH)
Auch neuroanatomisch setzt das Gehirn also auf Reduktion und Konzentration. Gut zu wissen, dass eine wirksame Reduzierung intelligent ist. Simpel kann also sehr schlau sein.
Text vs. Bild
Das Lesen eines Textes wird immer über das Großhirn organisiert. Zu lesen, zu entschlüsseln und schließlich gedanklich die Bedeutungen zuweisen sind parallele und aufeinander folgende Prozesse. Es kostet dem Gehirn viel Energie; auch hier kann also eingespart werden. Ein zusammenfassendes Bild, ein Symbol oder ein kurzes Erklärvideo können da dem Gehirn viel Arbeit abnehmen. Wichtig: Kurz und simpel muss es sein.
Abstrakte Zeichnungen anstatt Realbilder oder Detailreichtum geben uns schon eine Reduktion vor und leisten so Vorarbeit. Auf diesem Wissen bauen unsere simpleshow Erklärexperten auf.
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Henrike Rau ist angehende Medienwissenschaftlerin und beschäftigt sich seit 2015 intensiv mit dem Einsatz von Erklärvideos in der Unternehmenskommunikation und Wissensvermittlung. Für den Erklärvideo-Pionier simpleshow schreibt sie Blogbeiträge und recherchiert Anwendungsfälle und Erfolgsgeschichten von Videoeinsatz und Storytelling in den digitalen Medien. Ihr besonderes Interesse gilt dabei der Verknüpfung von kreativem Anspruch und zählbaren Ergebnissen.