Beschreibung vs. Erklärung – Selbstversuch: Sicherheitsnadel
Wenn Sie gerne mal testen wollen, ob Sie ein guter Erklärer sind, kommt hier ein kurzer Selbstversuch. Es dauert auch nicht lang 🙂
Das Versuchsobjekt
Eine gute Erklärung ist die Basis unserer Erklärvideos. Aber wie genau erklärt man richtig?
Um wirklich zu verstehen, wie eine gute Erklärung funktioniert, nutzen wir in unseren simpleshow-Workshops, die wir für unsere Kunden weltweit anbieten, eine simple Sicherheitsnadel. Die Gruppe, die nicht weiß, um welchen Gegenstand es sich handelt, soll diesen durch die Erklärung eines Teilnehmers erraten.
Wie würden Sie also die Sicherheitsnadel erklären?
Nicht schon weiterlesen! Einfach mal kurz überlegen 😉
Und?
Die meisten Teilnehmer fangen – evtl. genau wie Sie – an, die Sicherheitsnadel zu beschreiben statt zu erklären. Sie sprechen von „einem silbernen Gegenstand aus Metall, der ca. 4 bis 5 cm lang und gebogen ist.“ In den seltensten Fällen kommt dabei jemand auf die Sicherheitsnadel.
Die richtige Lösung
Der richtige Weg wäre eine Geschichte, die den unbekannten Gegenstand erklärt, zum Beispiel:
„Stell dir vor, du bist morgens unterwegs zu einem wichtigen Termin und plötzlich reißt der Hosenknopf ab. Dann nutzt du diesen Gegenstand, um den Hosenbund zusammenzuhalten.“
Da vermutlich jeder schon mal in dieser Patsche saß, ist es nun ein Leichtes, auf die Sicherheitsnadel zu kommen.
Wie vs. Warum
Die bloße Beschreibung also, die beim Sicherheitsnadel-Experiment nicht zielführend ist, dreht sich nur um das WIE: „WIE sieht etwas aus“ oder „WIE wird es gemacht“.
Bei einer guten Erklärung geht es um das WARUM: „WARUM brauche ich etwas“ oder „WARUM muss es so gemacht werden“. Sie stellt immer einen Gesamtzusammenhang dar.
Die Frage nach dem WARUM ist deshalb die Grundlage unserer Erklärvideos. Sie beginnen immer mit einem Protagonisten, der vor einer Herausforderung steht, welche gelöst werden muss. So wird klar, WARUM die im Erklärvideo dargestellte Lösung überhaupt wichtig ist.
Und nun Sie!