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Die Kunst, sich kurz zu fassen

Ich versuche, es kurz zu machen.

“If I had more time, I’d have written a shorter letter.” Es ist nicht ganz klar, von wem genau dieses Zitat stammt, wie der Quoteinvestigator hier berichtet. Mark Twain? Benjamin Franklin? Martin Luther? Abraham Lincoln? Vermutlich wussten einfach schon vor langer Zeit sehr viele kluge Leute, dass es eine Kunst ist, sich kurz zu fassen.

Warum erzähle ich das?

Uns bei simpleshow passiert es oft, dass Kunden fragen, ob wir ihnen nicht ein Erklärvideo produzieren könnten, das zwar kürzer, dafür aber auch günstiger sei. Halb so lang und dafür halb so teuer.

Klingt logisch? Ist es aber leider nicht.

Die größte Herausforderung bei einem guten Erklärvideo liegt in der Konzeption, denn die wahre Kunst ist die kurze Erklärung.

Um das zu beweisen, reicht allein schon Twitter als kleines „Trainingslager“ aus. Sind Sie dort aktiv oder haben zumindest schon mal versucht, etwas Wichtiges mit nur 140 Zeichen zu vermitteln? Falls nicht, probieren Sie es mal aus.

Auch ich habe schon oft davor gesessen und ziemlich lange gegrübelt, wie ich eine Nachricht noch weiter kürzen kann, um in der Zeichenvorgabe zu bleiben. Ich glaube, man konnte währenddessen Rauchschwaden aus meinem Kopf aufsteigen sehen.

Oder nehmen Sie die nächste E-Mail als Versuchsobjekt: Es ist leicht, mal eben alles runterzuschreiben, was einen in den Kopf kommt. Das Ganze aber ordentlich zu strukturieren, die nötigen Infos von den unnötigen zu unterscheiden, um es dem Leser möglichst leicht zu machen, beim ersten Lesen alles zu verstehen, kostet schon etwas mehr Zeit.

Um mich also kurz zu fassen: Je kürzer die Zeit, in der eine Botschaft vermittelt werden soll, umso aufwendiger die Konzeption.

Das gilt für Präsentationen, Mails, Twitter… und natürlich unsere Erklärvideos, die nicht günstiger werden, wenn wir es schaffen, die Botschaft in nur einer Minute zu vermitteln 🙂

(Sophie)